Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten sind komplex und umfangreich – sowohl in der Diagnostik wie auch in der Therapie. Die hier dargestellten Erklärungen sind etwas vereinfacht und für den Laien dargestellt. Es empfiehlt sich, eine ausführliche Anamnese durchzuführen. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Nahrungsmittelunverträglichkeiten, die immunologisch und nicht immunologisch bedingt sind.
Nichtimmunologisch bedingte Nahrungsmittelunverträglichkeiten sind:
Enzymdefekte
Malabsorbtionen
Sonstige
Immunologisch bedingte Nahrungsmittelunverträglichkeiten:
Allergien
Autoimmunerkrankungen
Pseudoallergien
Laktoseintoleranz: Häufig wird nicht nur Milchzucker, sondern auch Milcheiweiß nicht optimal verstoffwechselt.
Fruktoseintoleranz: Man sprich hier von der hereditäteren (erblichen) Fruktoseintoleranz.
Fruktosemalabsorbtion: Hierbei handelt es sich um die intestinale Fruktosemalabsorbtion. Es fehlt ein Carrierprotein für Fruktose. Des Weiteren sollte auch auf andere Süßmittel wie z. B. Sorbit, Acesulfam, Aspertam und Zuckerarten wie Mono-, Di- und Oligosaccharide geachtet werden!
Histaminintoleranz: Diagnostisch erfolgt eine Histaminose über eine Blutanalyse, inklusive der Blutparameter Diaminooxidase und Zonulin. Die Ursachen einer Histamindysbalance können vielfältiger Natur sein.
Intoxikationen: beispielsweise mit Schwermetallen wie Aluminium, Arsen, Blei, Cadmium, Nickel, Quecksilber u. a.
Pankreasinsuffizienz: Es werden zu wenig Verdauungsenzyme gebildet.
Darmdysbiose (Leaky Gut): Der Darm ist durchlässig und verursacht dadurch diverse Probleme.
Typ 1 Allergie: Die Sofortallergie, diese kann im schlimmsten Fall einen anaphylaktischen Schock auslösen und muss unverzüglich schulmedizinisch behandelt werden. Getestet wird das Gesamt IgE und diverse Einzelallergene.
Typ 3 Allergie: Die Spätallergie – je nach Literatur erfolgt die allergische Reaktion zwischen 3 Stunden bis zu 3 Tage später. Getestet wird die Reaktion des IgG auf unterschiedliche Lebensmittel.
Typ 4 Allergie: Es handelt sich hier um eine T-Zell-vermittelte Antikörperreaktion. Die IgE- oder andere Antikörper haben hier keine Bedeutung! Diese sind der Spätallergie ähnlich, nur das hier der Lymphozytentransformationstest (LTT) zur Anwendung kommt. Getestet werden unterschiedliche Lebensmittel.
Bei all diesen unterschiedlichen Allergieformen ist es wichtig zu verstehen, dass die Immunantwort auf das entsprechende Allergen unterschiedlich erfolgen kann!
Diagnostisch können auch der Alcat-Test (ein biomedizinischer Leukozyten-Aktivierungstest) oder der basophile Granulationstest (BDT) wichtige Hinweise auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten geben. Unterschied zum diagnostischen IgG und Alcat Test ist etwas vereinfacht folgender: Der IgG - Nahrungsmitteltest prüft die Reaktion im spezifischen Immunsystem. Während der Alcat - Nahrungsmitteltest die Sensitivität im unspezifischen Immunsystem überprüft.
Sonderfall Gluten/Weizen: Eine Zöliakie ist die genetische Veranlagung, Gluten nicht verstoffwechseln zu können. Es kann allerdings auch bei der Typ 3 Allergie – Spätallergie – eine Reaktion auf Gluten/Weizen geben. Mittlerweile kann auch die sogenannte Glutensensitivität getestet werden.
Als Pseudoallergien betrachtet man Allergien auf Nahrungsmittelzusätze wie zum Beispiel E621 Mononatriumglutamat, E172 Eisenoxid, und viele mehr. Diese treten meist auch IgE unabhängig auf und auch der Pricktest liefert hier keinen Nachweis.
Von einer Kreuzallergie spricht man, wenn man aufgrund einer Pollenallergie nicht nur auf die Pollen, sondern auch auf bestimmte Nahrungsmittel allergisch reagiert. Die Kreuzreaktionen können, aber müssen nicht bei jedem Patienten auftreten! Wenn Sie beispielsweise auf Birkenpollen reagieren, so können Sie auch allergisch auf bestimmte Apfelsorten reagieren. Der Grund dieses Phänomens ist, dass sich hierbei um ähnlich aussehende Eiweißproteine handelt.
Bei folgenden Beschwerden, sollte eine Nahrungsmittelunverträglichkeit in betracht gezogen werden.
Bei weiteren Fragen sprechen sie mich gerne an.